Prepaid Kreditkarte von der Tankstelle: 7 Anbieter im Test & Vergleich 2025
Mitten in der Nacht, am Wochenende oder im Urlaub – manchmal braucht man sofort eine Kreditkarte. Prepaid Kreditkarten von der Tankstelle versprechen die Lösung: Einfach kaufen, aktivieren und direkt nutzen. Aber lohnt sich das wirklich? In diesem ausführlichen Test zeigen wir dir die 7 wichtigsten Anbieter, ihre Kosten und sagen dir ehrlich, wann sich der Kauf lohnt – und wann du besser zu Alternativen greifst.
Was sind Prepaid Kreditkarten von der Tankstelle?
Prepaid Kreditkarten von Tankstellen sind vorpaid-basierte Zahlungskarten, die du direkt vor Ort kaufen kannst. Sie funktionieren wie normale Kreditkarten, haben aber einen entscheidenden Unterschied: Du kannst nur das Guthaben ausgeben, das du zuvor aufgeladen hast. Verschuldung ist damit unmöglich.
Die wichtigsten Eigenschaften:
- ✅ Sofort verfügbar – Kauf und Aktivierung meist binnen Minuten
- ✅ Keine Schufa-Prüfung nötig
- ✅ Weltweite Akzeptanz (Visa/Mastercard)
- ✅ Kostenkontrolle durch Prepaid-System
- ❌ Höhere Kosten als Online-Alternativen
- ❌ Begrenzte Funktionen im Vergleich zu echten Kreditkarten
Bevor wir zu den konkreten Anbietern kommen, solltest du verstehen, wie Kreditkarten grundsätzlich funktionieren und was der Unterschied zwischen Kredit- und Debitkarten ist.
Die 7 wichtigsten Anbieter im Vergleich
Anbieter | Kaufpreis | Jahresgebühr | Aufladung | Bargeld (DE) | Ausland | Besonderheit |
---|---|---|---|---|---|---|
mycard2go | 9,95€ | 0€ | Kostenlos (online) | 1,95€ | 1,75% | Am weitesten verbreitet |
VIABUY | 19,90€ | 19,90€ | 2,50€ | 5€ | Kostenlos | Echte Kreditkarte |
Joker Mastercard | 14,95€ | 29,95€ | 1,50€ | 6€ | 2,25% | Hohe Limits möglich |
OneCard | 9,95€ | 0€ | 1,95€ | 2,95€ | 1,75% | Einfache Handhabung |
PayCenter | 12,95€ | 24€ | Kostenlos | 4,95€ | 2,50% | Zusätzliche Services |
Neteller | 24,95€ | 12,95€ | 2,50% | 7,50€ | 1,75% | International bekannt |
Paysafecard | 9,99€ | 0€ | Kostenlos | Nicht verfügbar | Online only | Nur für Online-Zahlungen |
Detaillierte Anbieter-Tests
1. mycard2go – Der Marktführer
mycard2go ist die am häufigsten in Tankstellen erhältliche Prepaid Kreditkarte. Sie wird von der Wirecard Bank herausgegeben und ist an über 25.000 Verkaufsstellen verfügbar.
Vorteile:
- Niedrigster Kaufpreis (9,95€)
- Keine Jahresgebühr
- Kostenlose Online-Aufladung
- Weite Verbreitung
Nachteile:
- Gebühren für Bargeldabhebungen
- Monatslimit von 2.500€
- Auslandseinsatzgebühren
Fazit: Gute Einstiegskarte für gelegentliche Nutzung, aber auf Dauer teuer.
2. VIABUY Prepaid Mastercard – Die Premium-Option
Die VIABUY Prepaid Mastercard positioniert sich als Premium-Lösung unter den Tankstellen-Kreditkarten und bietet als einzige eine echte Kreditkarten-Funktionalität.
Vorteile:
- Echte Mastercard mit allen Vorteilen
- Kostenlose Auslandszahlungen
- Hohe Akzeptanz bei Hotels/Mietwagen
- Deutsche Bank als Partner
Nachteile:
- Höchste Jahresgebühr (19,90€)
- Teurer Erwerb
- Aufladungsgebühren
Fazit: Lohnt sich nur für Vielnutzer oder bei häufigen Auslandsreisen.
3. Joker Mastercard – Für höhere Beträge
Die Joker Mastercard richtet sich an Nutzer, die höhere Guthaben verwalten möchten.
Vorteile:
- Hohe Limits (bis 15.000€)
- Solide Sicherheitsstandards
- Gute App-Funktionalität
Nachteile:
- Hohe Jahresgebühr
- Teurer bei kleinen Beträgen
- Begrenzte Verfügbarkeit
4. OneCard – Der Einfache
OneCard fokussiert sich auf einfache Handhabung und transparente Kosten.
Vorteile:
- Übersichtliche Kostenstruktur
- Einfache Aktivierung
- Solide Grundfunktionen
Nachteile:
- Mittelmäßige Konditionen
- Weniger Features als Konkurrenz
Wo kann man Prepaid Kreditkarten kaufen?
Tankstellen-Ketten mit großer Auswahl:
- Shell – mycard2go, VIABUY, OneCard
- Aral – mycard2go, Joker Mastercard
- Esso – mycard2go, PayCenter
- Total – VIABUY, OneCard
- Jet – mycard2go, diverse andere
Weitere Verkaufsstellen:
- Supermärkte: Rewe, Edeka, Kaufland, Real
- Drogerien: dm, Rossmann, Müller
- Elektronik: MediaMarkt, Saturn, Conrad
- Tabak/Presse: Lotto-Annahmestellen, Kioske
So findest du die nächste Verkaufsstelle:
- Anbieter-Website besuchen und Standortsuche nutzen
- Vor dem Kauf anrufen – nicht alle Filialen haben alle Karten vorrätig
- Stoßzeiten meiden – an Wochenenden oft ausverkauft
Schritt-für-Schritt: So aktivierst du deine Tankstellen-Prepaid-Karte
1. Kauf an der Tankstelle
- Karte auswählen und bezahlen
- Quittung unbedingt aufbewahren
- Verpackung vorsichtig öffnen
2. Online-Aktivierung
- Website des Anbieters aufrufen
- Kartennummer und Sicherheitscode eingeben
- Persönliche Daten angeben (bei manchen Anbietern)
- Identitätsprüfung (meist per SMS)
3. Erste Aufladung
- Mindestguthaben meist 10-25€
- Aufladung per Überweisung, Bargeld oder andere Karten
- Guthaben ist meist nach 1-2 Stunden verfügbar
4. Karte testen
- Kleine Testzahlung durchführen
- PIN-Eingabe am Geldautomaten testen
- App herunterladen und einrichten
Die versteckten Kosten: Das musst du wissen
Prepaid Kreditkarten von Tankstellen erscheinen auf den ersten Blick günstig, haben aber oft versteckte Kosten:
Typische Kostenfallen:
- Inaktivitätsgebühren: 2-5€ pro Monat bei Nichtnutzung
- Aufladungsgebühren: 1,50-5€ pro Aufladung
- SMS-Benachrichtigungen: 0,15-0,39€ pro SMS
- Kontenauszüge: 1-3€ pro Auszug
- Währungsumrechnung: Oft schlechtere Kurse als bei Banken
- Ersatzkarte: 15-25€ bei Verlust
Realistisches Kostenbeispiel (1 Jahr):
- Kaufpreis: 9,95€
- 12 Aufladungen: 36€
- 4 Bargeldabhebungen: 20€
- SMS-Service: 15€
- Gesamtkosten: ~81€
Das ist deutlich mehr als bei kostenlosen Alternativen!
Vor- und Nachteile im Überblick
✅ Vorteile von Tankstellen-Prepaid-Karten:
- Sofortige Verfügbarkeit – kein Warten auf Postversand
- Keine Schufa-Prüfung erforderlich
- Anonyme Nutzung teilweise möglich
- Verschuldungsschutz durch Prepaid-System
- 24/7 Verfügbarkeit an vielen Standorten
- Notfall-Lösung bei gesperrten Hauptkarten
❌ Nachteile:
- Hohe Folgekosten durch Gebühren
- Begrenzte Funktionen im Vergleich zu echten Kreditkarten
- Niedrige Limits für Aufladung und Ausgaben
- Schlechte Wechselkurse im Ausland
- Weniger Käuferschutz als bei Bankkarten
- Komplizierte Kündigung bei manchen Anbietern
Bessere Alternativen zu Tankstellen-Prepaid-Karten
Bevor du dich für eine teure Tankstellen-Karte entscheidest, prüfe diese Alternativen:
1. Kostenlose Online-Prepaid-Karten
Revolut Standard:
- Komplett kostenlos
- Sofortiger Download der virtuellen Karte
- Physische Karte per Post (2-3 Tage)
- Bessere Wechselkurse und weniger Gebühren
N26 Standard:
- Kostenlose Debitkarte
- Sofortige Nutzung nach Kontoeröffnung
- Moderne App mit Ausgabenkontrolle
- Weltweite kostenlose Zahlungen
2. Kostenlose Kreditkarten
Falls du etwas mehr Zeit hast, sind kostenlose Kreditkarten ohne Jahresgebühr die deutlich bessere Wahl. Für Reisende empfehlen wir unseren Vergleich der besten Reisekreditkarten.
3. Digitale Wallets
- Apple Pay/Google Pay mit bestehender Karte
- PayPal für Online-Zahlungen
- Klarna für flexibles Bezahlen
Für wen lohnen sich Tankstellen-Prepaid-Karten?
✅ Sinnvoll für:
- Notfall-Situationen – wenn die Hauptkarte gesperrt ist
- Jugendliche unter 18 – für erste Kartenerfahrungen
- Personen ohne Bankkonto oder mit negativer Schufa
- Geschenke – für Jugendliche oder als Reisegeld
- Anonyme Zahlungen – wenn Datenschutz wichtig ist
- Temporäre Nutzung – für kurze Auslandsaufenthalte
❌ Nicht sinnvoll für:
- Regelmäßige Nutzung – zu teuer auf Dauer
- Größere Beträge – Limits meist zu niedrig
- Vielreisende – schlechte Auslandskonditionen
- Online-Shopping-Fans – kostenlose Alternativen besser
- Geschäftliche Nutzung – unprofessionell und teuer
Tipps für den optimalen Einsatz
Falls du dich für eine Tankstellen-Prepaid-Karte entscheidest:
Vor dem Kauf:
- Kosten genau vergleichen – nicht nur den Kaufpreis beachten
- Verfügbarkeit prüfen – nicht alle Karten überall erhältlich
- Alternative prüfen – oft ist Online-Bestellung günstiger
Nach dem Kauf:
- Sofort aktivieren – Karte kann sonst ablaufen
- App installieren – für bessere Kostenkontrolle
- Kleine Beträge aufladen – nur so viel wie nötig
- Kosten überwachen – Gebühren können sich schnell summieren
- Rechtzeitig kündigen – bei Nichtnutzung fallen oft Gebühren an
Bei der Nutzung:
- In Landeswährung zahlen – bessere Wechselkurse
- Bargeld sparsam nutzen – hohe Abhebegebühren
- PIN sicher verwahren – getrennt von der Karte
- Belege sammeln – für spätere Überprüfung
Sicherheit und Datenschutz
Sicherheitsfeatures moderner Prepaid-Karten:
- 3D-Secure-Verfahren für Online-Zahlungen
- Chip-und-PIN-Technologie für sichere Transaktionen
- Sofortige Sperrfunktion über App oder Hotline
- SMS-Benachrichtigungen bei jeder Transaktion
Datenschutz-Aspekte:
- Anonyme Nutzung – bei manchen Anbietern bis 100€ möglich
- Begrenzte Datensammlung – weniger Profile als bei Banken
- EU-DSGVO-konform – alle seriösen Anbieter
Was du beachten solltest:
- Seriöse Anbieter wählen – auf BaFin-Regulierung achten
- Starke PIN verwenden – nicht 1234 oder Geburtsdatum
- Regelmäßig Kontobewegungen prüfen – über App oder Online-Banking
- Bei Problemen sofort reagieren – Karte sperren und Bank kontaktieren
Fazit: Wann lohnt sich der Kauf an der Tankstelle?
Prepaid Kreditkarten von der Tankstelle sind eine praktische Notfall-Lösung, aber langfristig zu teuer für regelmäßige Nutzung. Sie eignen sich perfekt für:
- Spontane Notfälle (gesperrte Hauptkarte)
- Jugendliche, die erste Kartenerfahrungen sammeln möchten
- Personen ohne Bankkonto oder negative Schufa
- Anonyme Zahlungen in begrenztem Umfang
Unser Rat: Nutze Tankstellen-Prepaid-Karten nur als Überbrückung und wechsle baldmöglichst zu kostenlosen Alternativen. Moderne Online-Anbieter wie Revolut oder N26 bieten deutlich bessere Konditionen und mehr Funktionen.
Die beste Lösung ist eine Kombination: Eine kostenlose Hauptkreditkarte für den Alltag und eine Tankstellen-Prepaid-Karte als Notfall-Backup im Portemonnaie.
Du suchst nach besseren Alternativen? In unserem Artikel über Kreditkarten für Schüler im Ausland findest du speziell auf junge Menschen zugeschnittene Lösungen.